Ausführliche Berichte aus dem Jahr 2016


Ausbildungskurs für Tageseltern in Gronau

Neuer Ausbildungskurs für Tageseltern in Gronau

startet im September 2016 

Die Familienbildungsstätte bietet in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Kindertagespflege Gronau (angehenden) Tageseltern die Möglichkeit, sich in verschiedenen Fortbildungskursen für ihre pädagogische Tätigkeit zu qualifizieren und weiterzubilden. Ziel dieser Qualifikation ist es, den Teilnehmern eine Orientierung über den rechtlichen Rahmen ihrer Tätigkeit zu bieten und sie durch fachlilche Informationen, Erfahrungsaustausch und Übungsangebote für pädagogische Situationen zu sensibiliesieren und ihre Kompetenzen im Umgang mit den Tageskindern und ihren Eltern zu erhöhen. Sie sollen so auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden, damit sie den gesetzlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag in der Tagespflege umsetzen können.
Am 13. September (Dienstag) in der Zeit von 08:45 bis 11:45 Uhr startet ein neuer Vorbereitungskurs. Interessenten können sich beim Fachdienst Kindertagespflege Gronau Tel. 02562 7011120 informieren und klären, ob diese Tätigkeit für sie in Frage kommt...

[Fachbereich Kindertagespflege]


Mit Sicherheit ins Leben

(Foto: WN-Thomas Meyer)
(Foto: WN-Thomas Meyer)

23. August 2016 (aus Westfälischen Nachrichten)

„Hallo kleiner Mensch“ heißt die Aktion, bei der die Eltern für jeden neuen Erdenbürger ein Geschenk erhalten.Mit den Sponsoren der Rauchmelder stellten sich zur Gruppenaufnahme auf: (v.l.) Stefan Homölle (Volksbank), Assistenzärztin Gertrud van Wonderen, Chefarzt Dr. Wilhelm Steinmann, Gertrud Meyer (SkF Ahaus-Vreden), Ulrike Terhaar (SkF Ahaus-Vreden), Manfred Kasper (Firma Mondi) sowie Martin Bültmann (Feuerwehr Gronau). Foto: Hans Dieter Meyer.

Eltern Neugeborener erhalten im St.-Antonius-Hospital einen Rauchmelder als Geschenk.

Gronau- Rauchmelder als Geschenk für Neugeborene und deren Eltern? Warum nicht. Knapp 600 Menschen versterben in Deutschland jedes Jahr bei Bränden. Darunter sind allein 200 Kinder.
Die Gefahr ist besonders nachts groß, wie Martin Bültmann von der Feuerwehr Gronau berichtet. Nicht das Feuer sei die große Gefahr, sondern der hochgiftige Brandrauch. Wenige Atemzüge führen bereits zum Tode und Rauchmelder können hier wahre Lebensretter sein. Sie erkennen die Rauchentwicklung bereits im Anfangsstadium und warnen mit einem Signalton vor der drohenden Gefahr.
Jetzt darf sich jede Familie mit einem Neugeborenen, das im St.-Antonius-Hospital das Licht der Welt erblickt, über einen geschenkten Rauchmelder freuen. Möglich machten es Spenden der Volksbank Gronau-Ahaus und der Belegschaft der Firma Mondi, die bei ihren Arbeitnehmern für dieses Projekt sammelten.
Die ersten der gespendeten und über die Feuerwehr Gronau bereit gestellten rund 250 Rauchmelder wurden am Montagvormittag dem Krankenhaus übergeben. Dr. Wilhelm Steinmann, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, sowie Assistenzärztin Gertrud van Wonderen nahmen diese Geschenke dankend entgegen.
Für jeden neuen Erdenbürger steht eine Tasche mit vielen brauchbaren Dingen bereit, die dank der Hilfe des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Ahaus-Vreden gepackt werden. „Hallo kleiner Mensch“ heißt die Aktion des SkF, deren Koordinatorin Ulrike Terhaar ist. Sie und die ehrenamtliche Mitarbeiterin Gertrud Meyer waren vor Ort, als Martin Bültmann die ersten Rauchmelder übergab.
Ulrike Terhaar erzählt, dass dank der Unterstützung der Stadt Gronau, des St.-Antonius-Hospitals sowie der Stadtwerke diese Tasche weitergegeben werden könne. Sie ist gefüllt mit wichtigen Informationen, die nach der Geburt hilfreich sind, mit Adressenlisten über erforderliche Behördengänge, Ansprechpartner für schwierige Situationen, aber auch der Mitarbeiter des SkF, die in Notsituationen mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.
Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren wie der Volksbank Gronau-Ahaus, der Belegschaft der Firma Mondi, aber auch dem Babyhaus Amberg. Das Babyhaus unterstützt seit einigen Jahren die Aufgaben des SkF und sorgt dafür, dass jede Tasche auch ein schönes Babygeschenk beinhaltet.
Martin Bültmann sieht die aus Spendenmitteln zur Verfügung gestellten Rauchmelder als vorbeugenden Brandschutz. Sie soll Familien zur Installation auch und besonders in Kinderzimmern aufrufen.
Um den Familien mit Nachwuchs langfristig die Geschenktaschen zur Verfügung stellen zu können, sind auch in Zukunft Spendengelder gern gesehen, wie Ulrike Terhaar vom SKF erklärte. Terhaar steht Interessenten telefonisch, ??02562 817352, für Fragen zur Verfügung.

(Bericht Hans Dieter Meyer WN Gronau)

[Fachbereich "Hallo Kleiner Mensch"] [Originalbericht aus WN]


Jahresbericht der Schwangerschaftsberatung 2015

August 2016 

Ahaus- Bevor wir Ihnen einen Überblick über unsere Arbeit im Jahr 2015 geben, möchten wir allen danken für Ihr Interesse und Ihre tatkräftige Unterstützung, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre.

Einmalig oder längerfristig mit häufigeren Beratungskontakten gestaltet sich das kostenlose Angebot der Schwangerschaftsberatung des SKF Ahaus-Vreden e. V. vor und nach Geburt eines Kindes, auf Wunsch bis zum 3. Lebensjahr des Kindes. Da die Themen in der Schwangerschaftsberatung immer ein Spiegel der aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft sind, so ist die Arbeit im Jahr 2015 durch die Zuwanderung von EU-Bürgern, Asylbewerbern und Flüchtlingen besonders geprägt. Ca. 43 %l der zu beratenden Frauen und Familien waren ausländischer Nationalität. Die Zahl der neu eingereisten Flüchtlinge und Asylbewerber mit ihren spezifischen Problemen hat sich in der Beratung im Jahr 2015 deutlich erhöht...

[Jahresbericht 2015]   [Fachbereich Schwangerschaftsberatung]


Perspektiven in kleinen Schritten

Alexandra Perl
Alexandra Perl

19. Juli 2016

Alexandra Perl ist für die Sozialberatung und Tafel zuständig

Alexandra Perl ist seit drei Jahren bei der SKF (Sozialdienst katholischer Frauen) für die allgemeine Sozialberatung und die Tafel zuständig. Trotz halber Stelle ist ihre Jahresbilanz beachtlich: 2015 waren es 142 Menschen, denen sie bei Fragen rund um die soziale Sicherung zur Seite stand – in 278 Beratungsgesprächen. Armut habe sich verlagert, habe ein anderes Gesicht bekommen, sagt sie. „Man sieht es den Menschen nicht mehr an, sie laufen nicht in zerrissenen Kleidern herum.“
Abbild der Gesellschaft
Die Tafel ist für sie so etwas wie das Abbild der Gesellschaft. Heute seien vielfach Alleinerziehende und Flüchtlinge die Kunden, in Zukunft, so vermutet sie, werde man es verstärkt mit Altersarmut zu tun haben. „Ältere, die ihr Leben lang gearbeitet haben, aber deren Rente nicht ausreicht.“ Darunter häufig ältere Frauen. Solange aber die Politik das als großes Thema nicht ernsthaft in den Blick nehme, werde sich daran wohl wenig ändern. Alexandra Perl kennt die Realitäten, dass häufig schon die zweite und dritte Generation auf öffentliche Hilfe angewiesen ist. Ihre Aufgabe sieht sie darin, den Menschen eine Perspektive – nicht nur finanziell – zu ermöglichen. Und das unter der Überschrift „fördern und fordern“. Heißt: Die Betroffenen müssen sich auch ein Stück weit selbst kümmern. „Wenn zu merken ist, da tut sich gar nichts, dann gibt es eine Einladung zum Beratungsgespräch.“ Am Ende drohe sogar das Löschen aus der Tafel-Kartei. Denn auch das gehört zu Perls Erfahrung: „Je länger man arm ist, desto stärker steigt das Gefühl für Ungerechtigkeit.“ Desto ausgeprägter ist die Gefahr, in Passivität zu verharren.
Oft müsse man die Situationen in kleinen Schritten „knacken“, den Klienten wieder eine Tagesstruktur nahe bringen, sie in Arbeit zum Beispiel bei der Tafel einbinden. Die Konsequenz: ein Gefühl von Bestätigung und Verantwortung. Besonderes Augenmerk richten Alexandra Perl und der SKF auf die Förderung von Kindern.
Hilfsangebote
Der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) hat eine umfangreiche Agenda. Dazu gehören: Sozialberatung, Hilfen für Familien, Anlaufstelle für häusliche Gewalt, Freiwilligen-Agentur „Handfest“, Schwangerschaftsberatung, Familienpaten, Kindertagespflege, Tafel mit Tafel-Café und Migrationsdienst zusammen mit der Caritas.
Dabei setzt man auch auf eine intensive Netzwerkarbeit mit anderen Institutionen in der Stadt wie Sozialamt, Schuldnerberatung, Familienbüro, psychologischen Beratungsstellen und anderen.
Großes Anliegen ist es, das Thema Armut zu enttabuisieren und es in den öffentlichen Blick bereits in den Schulen zu rücken.
Quelle: Münsterland Zeitung

 


Arm heißt nicht arm

19. Juli 2016

Wie eine kleine Familie trotz knapper Kasse positiv ihr Leben gestaltet

Colin hat den passenden Zeitpunkt für seinen Mittagsschlaf verpasst. Jetzt hat Mutter Christiane Bovenius mit ihm andere Pläne. Donnerstag ist Tafel-Tag. Ein fester Termin im Lebens-Kalender der 29-Jährigen und ihres zweieinhalbjährigen Sohnes.
Ein Freund, ebenfalls alleinerziehend, holt die kleine Familie mit dem Auto zuhause ab, um gemeinsam den Wochen-Einkauf in der Tafel an der Schloßstraße zu erledigen. Das Zuhause, das sind gemütliche drei Zimmer auf 80 Quadratmetern, die sich Mutter und Sohn mit Oma Angelika (54) teilen. Und Hund Milo gehört auch dazu. Enkel und Oma haben ein eigenes Zimmer, Christiane schläft auf der Couch im Wohnzimmer. Seit rund eineinhalb Jahren ist Christiane Bovenius Tafel-Kundin und bezieht Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, kurz Hartz IV. Von den rund 1000 Euro (Leistungsbezug, Unterhalt, Wohn- und Kindergeld), die sie und Colin monatlich erhalten, bleibt am Monatsende nichts mehr übrig. Mutter Angelika Iking geht es nicht anders: Sie ist Aufstockerin, bezieht Sozialhilfe. Die 513 Euro Rente reichen bei weitem nicht. „Manchmal“, so sagt sie, „habe ich nicht mal mehr Geld für ein Duschgel.“
Unglücklich sind die beiden Frauen dennoch nicht: „Es gab Zeiten, da ging es uns deutlich besser, aber auch solche, in denen es uns wesentlich schlechter ging.“
Und beide gehen sehr selbstbewusst mit ihrer Situation um, wollen sich nicht verstecken, nichts vertuschen. Christiane Bovenius: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen, habe immer gearbeitet und will es auch wieder tun, sobald Colin im Kindergarten ist.“
Bei Christiane Bovenius war es das plötzliche Aus einer Beziehung noch während der Schwangerschaft, bei Angelika Iking eine schwere Krankheit, die beider Lebenspläne beendete.
Als Produktionsassistentin hatte die junge Frau nach wegen Allergie abgebrochener Ausbildung zur Friseurin „gutes Geld“ verdient, wie sie sagt. Sieben Jahre im DHL-Logistikzentrum in Greven-Reckenfeld und dann über eine Zeitarbeitsfirma in ähnlicher Position bei einem Unternehmen in Ammeloe. Doch dann kündigte sich unerwartet Sohn Colin an. Der Zeitvertrag lief aus, und nach einem Jahr Elternzeit habe sich dann „die Rolltreppe plötzlich rückwärts bewegt“.
Arm fühlen sich Mutter und Tochter aber nicht: „Arm ist doch der Mensch, der keine Liebe hat. Wir haben genug zu essen, eine schöne Wohnung, gehen jeden Tag im Park spazieren, fahren mal nach Holland.“ Dass das möglich ist, dafür sind sie dankbar. So dankbar, dass sich Christiane noch für andere Menschen engagiert und in der Flüchtlingshilfe aktiv ist.
Nur an der Tafel hat sie an diesem Tag etwas Pech. Sie gehört zwar zu den ersten Kunden vor Ort, zieht aber eine der jedes Mal neu gemischten Zugangs-Karten mit einem der letzten Plätze.
Für Colin ist die Wartezeit vor der Tür dann die Gelegenheit, den Mittagsschlaf nachzuholen...


Christiane Hildebrand-Stubbe

 

Quelle: Münsterland Zeitung


Baumhaus für Geborgenheit

Foto: MLZ Stefan Grothues
Foto: MLZ Stefan Grothues

08. Juli 2016 (aus Münsterlandzeitung)

Das Baumhaus-Team mit Tagespflegekindern (v.l.): Liesel Marpert, Melanie Winking und Steffi Wilde.

Tagesmütter betreuen in Großtagespflege neun Kinder

Stadtlohn- Vor einem Jahr haben Liesel Marpert (43) und Melanie Winking (44) einen großen Schritt getan – und sie haben ihn noch keinen Tag bereut: die beiden erfahrenen Tagesmütter gründeten die Großtagespflegestelle „das Baumhaus“. Mit Unterstützung von Vertretungskraft Steffi Wilde (41) betreuen die beiden neun Kinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren in einem eigens angemieteten Einfamilienhaus im Wohngebiet Gescher-Dyk.
Küche, Wohnzimmer und drei Schlafzimmer, Rituale, feste Plätze am Esstisch und ein eigenes Bett – die Kinder finden dort eine familiäre Atmosphäre vor, fast wie Zuhause.
„Die Großtagespflegestelle erweitert die Wahlmöglichkeiten der Eltern“, erklärt Liesel Marpert. Tagesmütter betreuen nur bis zu maximal fünf Kinder in den eigenen vier Wänden. „Kindergärten haben Gruppengrößen zwischen 20 und 25 Kindern. Wir liegen mit der Großtagespflege irgendwo dazwischen.“
Liesel Marpert und Melanie Winking haben sich vor neun Jahren in der Tagespflege-Qualifizierung kennengelernt. Damals hatten beide selbst kleine Kinder. Die Tagespflegekinder ließen sich leicht in den eigenen Familienalltag integrieren. Jetzt sind die eigenen Kinder größer. So sahen Liesel Marpert und Melanie Winking die Möglichkeit, gemeinsam beruflich neue Schritte zu gehen. In Abstimmung mit dem Jugendamt und begleitet von der Fachberaterin des SkF setzten sie ihre Pläne an der Bürgermeister-Horst-Straße um. Schnell waren die neun Tagespflegeplätze vergeben. Jetzt gibt es sogar schon eine kleine Warteliste.
Zum Tagesprogramm gehören jeden Tag Ausflüge und Freispiel im großen Garten. Ein Baumhaus allerdings gibt es dort nicht. Warum trägt die Großpflegestelle dann diesen Namen? Liesel Marpert und Melanie Winking lachen. Winking: “Zu unserer Kindheit gehörten auch Baumhäuser. Und wir beide denken dabei an Geborgenheit und eine glückliche Kindheit. Darum haben wir den Namen gewählt. Er ist unser Programm.“
(Stefan Grothues MLZ)

[Fachbereich Kindertagespflege]


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