Neue Bonushefte sind da

Foto aus WN
Foto aus WN

30. August 2013 (Westfälische Nachrichten)

Gronau - Orientierungshilfe für junge Schwangere

Mit einer Schwangerschaft beginnt für die werdenden Mütter und Väter eine aufregende Zeit. An deren Ende stehen mit der Geburt des Kindes viele Veränderungen und ein neuer Lebensabschnitt. Die Schwangerschaft kann mit Vorfreude erfüllt sein, aber auch mit Sorgen und vielen offenen Fragen.

Junge werdende Mütter (bis 23 Jahre), die sich mit ihren Sorgen und Fragen an eine Beratungsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) oder der Diakonie wenden, bekommen dort vielleicht ein Bonusheft an die Hand. Ein bewährte Unterstützung, die jetzt frisch gedruckt in dritter Auflage vorliegt. Die Idee: Im Heft sind acht Stationen aufgelistet, bei denen die Frauen während und nach der Schwangerschaft Unterstützung und Begleitung erfahren. Zum Beispiel Besuche beim Frauen- und beim Zahnarzt sowie bei einer Hebamme. Den Besuch der Stationen lassen sich die Schwangeren vor Ort bestätigen. Und weil die Frauen einige Ausdauer an den Tag legen müssen, um alle acht Stationen während der Schwangerschaft zu durchlaufen, lobt der SkF eine Belohnung aus: Legen die Frauen das ausgefüllte Bonusheft zwischen der sechsten und neunten Lebenswoche ihres Baby vor, bekommen sie 100 Euro geschenkt.

In das neue Heft sind die Erfahrungen der Beraterinnen eingeflossen: So kommt das Geld zwar (über Spendengelder) vom SkF, die Frauen können es aber auch bei der Diakonie bekommen. Und auch bei der Station „Bildungsangebot“ ist jetzt mehr Flexibilität im Spiel. „Die Frauen können jetzt zum Beispiel auch ein Angebot bei der Familienbildungsstätte besuchen“, erklärt Claudia Mersmann, die das Projekt beim SkF federführend betreut.

Die Beraterinnen des SkF und der Diakonie betonten bei der Vorstellung des neu aufgelegten Bonushefts, dass es ein Baustein einer individuellen Beratung sein kann, aber nicht muss. „Wir betreiben bei der Beratung schon einigen Aufwand“, erzählt Elisabeth Grote von ihren Praxiserfahrungen. Entsprechend hoffen die Fachfrauen, dass die Rücklaufquote der Bonushefte noch besser wird. Die liegt zurzeit bei 60 bis 70 Prozent – hat also noch Luft nach oben. Aber: Auch wenn die Schwangeren nur einige der acht Stationen besuchen, ist das automatisch mit einem Bonus für sie und ihre Babys verbunden, weil sie jeweils etwas für sich oder das Kind Gutes tun. Das Bonusheft ist ein Baustein der „Frühen Hilfen für junge Familien“, mit denen frischgebackene Eltern auf ihrem Weg ins Familienleben unterstützt werden – wenn sie das möchten.

[Fachbereich Frühe Hilfen]  [Fachbereich Schwangerschaftsberatung]


Willkommen im Leben

Foto aus WN
Foto aus WN

20. August 2013 (Westfälische Nachrichten)

Gronau - Begrüßungsdienst für Neugeborene soll Mitte September starten

Die Stadt Gronau möchte zukünftig alle neugeborenen Bürger willkommen heißen. Deshalb hat die Kommune den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF, Dekanate Ahaus und Vreden) beauftragt, einen Besuchsdienst zu initiieren. In rund einem Monat sollen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen mit den Besuchen beginnen. Als Kooperationspartner ist das St.-Antonius-Hospital mit im Boot. Denn die jungen Mütter und ihr Nachwuchs sollen nicht zu Hause besucht werden, sondern schon während ihres Aufenthalts im Krankenhaus.

„Es ist toll, dass wir dafür mit dem SkF als freiem Träger zusammengekommen sind. Das ist für die Stadt Gronau eine echte Hilfe“, sagte Doris Ströing (Leiterin des Fachdienstes Jugend, Schule und Sport) bei der Vorstellung des Projekts. Dazu haben sich die Kooperationspartner am Montag im St.-Antonius-Hospital getroffen. Ansprechpartner für das Projekt ist dort Dr. Hans Jürgen Bach, der Ärztliche Leiter der Geburtshilfe. Er signalisierte volle Unterstützung für den neuen Dienst, betonte aber auch, dass ihm das Wohlbefinden der jungen Mütter besonders am Herzen liegt. Deshalb sollen die Besuche im Vorfeld angekündigt und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen – zum Beispiel über eine Fotogalerie – den Frauen vorgestellt werden.

Auch Martin Mehring, Geschäftsführer des Skf, unterstrich, dass der Kontakt – auch wenn er nur kurz ausfallen sollte – gut gestaltet werden müsse. „Schließlich ist das auch eine Visitenkarte, die wir im Namen der Stadt Gronau abgeben." Bei dem Besuch heißen die Ehrenamtlichen die „Neubürger“ nicht nur willkommen, sie übergeben den Müttern auch eine Stofftasche, prall gefüllt mit Informationen und einem kleinen Geschenk. „In der Tasche stecken Broschüren, Flyer und Informationsmaterial rund um das Thema Baby und Elternschaft. Dabei ist zum Beispiel eine Checkliste, welche Behördengänge man nach der Geburt eines Kindes erledigen muss“, erklärte Claudia Mersmann vom SkF.

Schirmherrin des Projekts ist Bürgermeisterin Sonja Jürgens. Deshalb findet sich in der Begrüßungstasche auch ein Willkommensbrief von ihr. „Der Begrüßungsdienst soll ein Signal an die Eltern sein, dass sie mit der neuen Situation, in der sie nach der Geburt ihres Kindes sind, nicht alleingelassen werden“, sagte Jürgens.

["Hallo Kleiner Mensch"]


Familienpaten gesucht

Ulrike Terhaar
Ulrike Terhaar

12. August 2013 (Westfälische Nachrichten)

Gronau - Wenn Durchatmen zum Fremdwort wird

Damit junge Eltern ihr Familienleben nicht als Dauerstress erleben, sollen ihnen sogenannte Familienpaten zur Seite gestellt werden. Koordiniert wird das neue Projekt vom Sozialdienst katholischer Frauen.
Normalerweise sind Schwangerschaft und Geburt freudige Ereignisse. Was Elternschaft an Herausforderung mit sich bringt, erfahren die meisten Menschen aber erst dann, wenn sie selber eine Familie gegründet haben. Oft fühlen sich die Eltern unmittelbar nach der Geburt in einer Art Ausnahmezustand. Das neue Familienmitglied hält sich nicht an den Tag-und Nachtrhythmus, die Mutter hat nachmittags noch nicht gefrühstückt, und der Haushalt liegt brach. Unerklärlich bleibt auch, warum es immer weiter schreit, obwohl es frisch gewickelt, gestillt, getragen und massiert wurde.
Viele Eltern erleben ihre neue Familiensituation trotz aller Freude als Dauerstress. Durchatmen wird zum Fremdwort. In solchen Situationen ist es hilfreich, ein offenes Ohr und aktive Unterstützung im Alltag zu erhalten. Diese aktive Unterstützung soll mithilfe des Angebots einer Familienpatenschaft geschaffen werden. Ulrike Terhaar, Mitarbeiterin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), koordiniert das neue Projekt der Familienpatenschaften, das nach den Sommerferien starten soll. Bei ihr können sich sowohl Eltern melden, die die Unterstützung in Anspruch nehmen wollen, als auch Menschen, die sich ehrenamtlich als Paten engagieren möchten, heißt es in einer Mitteilung des SkF. Dabei ist es wichtig, das sich jede Gronauer Familie angesprochen fühlen darf, die Kinder im Alter bis drei Jahren hat – aber auch Schwangere, die sich über Unterstützung freuen würden. Das Angebot ist kein Ersatz für eine Hebammenbetreuung, eine Tagesmutter oder eine Haushaltshilfe, sondern ein zusätzliches Angebot. Es geht darum, die Eltern in ihrer Rolle zu stärken und die Familie insgesamt zu entlasten. Da können eine anpackende Hand und ein offenes Ohr schon ganz viel ausrichten.

Für dieses Projekt sucht der SkF engagierte Menschen, eventuell mit eigener Familienerfahrung, die interessiert sind, etwas Zeit und Unterstützung an junge Familien weiterzugeben. Dabei soll der zeitliche Rahmen überschaubar sein. Die Patinnen arbeiten ehrenamtlich und bestimmen selbst den Zeitrahmen. Die Familien können sich darauf verlassen, dass sie erfahrene, einfühlsame und engagierte Patinnen kennenlernen, die ihnen auf Augenhöhe begegnen.

Die Patinnen werden in einer Schulung auf ihr Aufgabengebiet vorbereitet und durch Gespräche und Fortbildungen von Ulrike Terhaar begleitet.Sie ist montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr unter ??02562 817348 im St.-Elisabeth- Haus, Laubstiege 13a, in Gronau zu erreichen.

[Familienpaten]

 


Spaß mit Lama, Erdmännchen & Co.

Spaß mit Lama, Erdmännchen & Co.

Im Juli 2013

Gronau - 20 Frauen und 30 Kinder machten sich jetzt mit einem Bus auf den Weg in den Tierpark Nordhorn. Der Ausflug stellt in jedem Jahr vor der Sommerpause den Abschluss der „Gruppe junger Schwangerer und junger Mütter mit ihren Kindern“ der Schwangerschaftsberatung und der Kontakt- und Anlaufstelle für Alleinerziehende „Balance“ dar.

Einmal im Monat findet das Frühstück für Alleinerziehende statt und 14-tägig trifft sich die „Gruppe junger Schwangerer und junger Mütter mit ihren Kindern“. Eingeladen werden sie vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Ahaus-Vreden.

Das Gruppen- sowie das Frühstücksangebot bieten eine gute Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Menschen in ähnlichen Lebenssituationen kennenzulernen und voneinander zu lernen. Mit Hilfe einer Kinderbetreuung können die Zeiten der Gruppenveranstaltungen besonders wahrgenommen werden, so dass auch die Kinder Gemeinschaft erleben und die Mütter ihren Freiraum genießen können.

„Es ist die Mischung aus Spaß, Lernen und Austausch, die uns auch im ersten Halbjahr einen regen Gruppenzulauf bescherte“, zieht Elisabeth Grote Bilanz, die die Gruppe bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit Mechtild Glandorf leitet.Freuen können sich alle Teilnehmerinnen und ihre Kinder auch wieder auf ein Programm für das neue Halbjahr. Neben den offenen Treffen ist dann eine Führung durch die Stadtbücherei nur eines der Themen in dem neuen Programm.

Während das Frühstück für Alleinerziehende regelmäßig an jedem zweiten Mittwoch im Monat in der Zeit von 9:30 bis 11 Uhr in den Räumen des St.-Elisabeth-Hauses an der Laubstiege 13a stattfindet, trifft sich die „Gruppe junger Schwangerer und junger Mütter mit ihren Kindern“ erst wieder nach den Sommerferien. Und zwar am 11. September in der Zeit von 14:15 bis 15:45 Uhr

[Fachbereich Schwangerschaftsberatung]

[Fachbereich Arbeit mit Alleinerziehenden]


Familienpaten willkommen

(Foto aus WN)
(Foto aus WN)

11. Juli 2013

Kooperation zur Entlastung von Familien mit Kleinkindern

Gronau -Wenn alles gut geht, wird sich so etwas wie eine „moderne Nachbarschaftshilfe“ daraus entwickeln: In einer „ziemlich einmaligen“ Kooperation (Jugendamtsleiterin Doris Ströing) will die Stadt Gronau gemeinsam mit dem Sozialdienst katholische Frauen (SkF) und dem Diakonischen Werk ein neues Netzwerk zur Unterstützung von jungen Familien bilden.
Es gehe um ein „gronauspezifisches Programm“, erklärte Sandra Cichon, 1. Beigeordnete der Stadt, bei der Vorstellung des Konzepts, das aus den beiden Säulen „Familienpatenschaften“ und einem Angebot an praktischen Hilfen namens „Wellcome“ besteht. Zielgruppe sind Familien mit Kindern bis zu drei Jahren.
Wer selbst Kinder großgezogen hat, kennt das: Mal fehlt die Zeit zum Duschen, mal die zum Einkaufen, mal muss ein Kind zum Arzt, während das andere schläft, mal wird der Tag zum 20-Stunden-Tag, weil die Nächte eben keine mehr sind. Und mal fehlt einfach jemand, dem man die Sorgen und Nöte, die mit einer jungen Elternschaft einhergehen, erzählen kann. Mal braucht es kurzfristige, praktische Hilfe, mal mentale Unterstützung, um gut durch die ersten, anstrengenden Jahre zu kommen. „Es geht auch um Gesprächspartner“, erklärte Ulrike Terhaar, die das Projekt beim SkF koordiniert.
„Die familiären Kontexte sind im Umbruch“, sagte dazu Martin Mehring, Geschäftsführer des SkF. Wo früher die Verwandtschaft unter die Arme gegriffen hat, wenn junge Mütter zeitweilig unter der Last der neuen Lebenssituation in die Knie gingen, herrscht heute häufig ein Vakuum. Dass das längst nicht allein Familien in prekären Situationen betrifft, betonten alle Beteiligten gegenüber den WN.
Das neue Bundeskinderschutzgesetz, das 2012 in Kraft trat, verpflichtet Kommunen dazu, Familien frühzeitig und flächendeckend zu beraten. „Gronau hat sich da mit den frühen Hilfen ja schon früh auf den Weg gemacht“, erklärte Sandra Cichon.
Auch in Sachen Kooperation unterschiedlicher Träger konnte auf solide Erfahrungen aus dem gemeinsamen Büro für die Kindertagespflege aufgebaut werden. „Unsere Zusammenarbeit hat sich seit fünf Jahren schon bewährt“, sagte Annett Bretall vom Diakonischen Werk.
„Der Grundgedanke ist, dass wir durch zwei verschiedene Träger ein ganz anderes Klientel erreichen können“, erklärte Doris Ströing. „Jeder kann seine Kontakte einbringen.“ Andere Kommunen hätten sich vielleicht für einen Träger entscheiden müssen, meinte sie. Da sei Gronau durchaus in einer „luxuriösen Situation“.
So hoffen beide Träger, dass sich Menschen mit Bereitschaft zum Ehrenamt und Freude an der Unterstützung junger Familien bei ihnen melden, um dem Projekt Leben einzuhauchen. Oberstes Gebot sei die Freiwilligkeit, betonte Mehring. „Wichtig ist, dass die Ehrenamtlichen nicht überfordert werden, sondern das leisten können, was sie schaffen.“ Die Situationen, in denen Hilfe benötigt würde, seien so vielfältig wie das Leben selbst – und das treffe auch auf die Ehrenamtler und ihr Potenzial zu. "Wir geben nicht vor, was die leisten müssen, sondern die bringen mit, was sie können", sagte Mehring.
"Ich könnte mir vorstellen, dass sich Frauen eher angesprochen fühlen“, meinte Simone Reckmann, die auf Seiten der Diakonie das Projekt koordinieren wird. „Aber es können sich auch Männer melden."

[Familienpaten]


Großtagespflegestelle

(Foto: Krümelkiste privat))
(Foto: Krümelkiste privat))

08. Juli 2013 (Münsterlandzeitung)

Vreden - Diana Ahler und Birgit Buß sind rundum zufrieden. Seit vier Wochen ist die "Krümelkiste" in Betrieb - und die Bilanz der beiden Tagesmütter könnte nicht besser sein: Die Entscheidung, gemeinsam mit Christel Kramer eine Großtagespflege zu gründen, war richtig.

Beide können schon auf mehrere Jahre Erfahrung als Tagesmutter zurückblicken.

Jetzt haben sie sich zusammengetan, eine Wohnung in einem Haus direkt zwischen St.-Bruno-Kindergarten und Hamaland-Schule angemietet und betreuen jetzt ihre Tageskinder an der Schulstraße - und nicht mehr wie bisher bei ihnen zuhause.

Erzieherin und qualifizierte Tagesmutter
Diana Ahler hat als Erzieherin in Düsseldorf gearbeitet und ist nach ihrer Hochzeit nach Lünten gekommen. Als ihr Sohn ein Jahr alt war, stand sie vor der Frage: Was nun? "Tagespflege war einfach ideal", blickt die 33-Jährige zurück. Erst nahm sie ein Tageskind auf, "und dann stand das Telefon nicht still". Zuletzt hatte sie ihre beiden Jungs und fünf Tageskinder aus Lünten, aber auch Ammeloe und Ellewick um sich herum in ihrer Wohnung. Ihrer Nachbarin Birgit Buß (33), gelernte Floristin, ging es ähnlich. Als ihr zweiter Sohn ein halbes Jahr als war, absolvierte die Qualifizierung zur Tagesmutter und betreute auch zunächst ein Tageskind daheim.
Ihren erlernten Beruf vermisst sie nicht - ihr kreatives Können ist aber in der "Krümelkiste" überall zu sehen. Es ist bunt, freundlich und auf jeden Fall kindersicher dekoriert. "Alswir über eine Großtagespflege nachdachten, war das natürlich erst 'mal viel Rechnerei", erzählt Diana Ahler. Christel Kramer erklärte sich bereit, wöchentlich mindestens zwei Stunden zu kommen und - zum Beispiel im Krankheitsfall - Vertretungen zu machen. Die Betreuung ist gesichert. Auch das sehen die Tagesmütter als einen Vorteil.

Nachbarn: Kita und Schule
Geradezu ideal war dann, dass Bernhard und Maria Decker ein großes Doppelwohnhaus an der Schulstraße neu bauten. "Wir konnten schon vorher die Pläne sehen. Und der Vermieter hat alles kindersicher geplant und gebaut", freuen sich die Tagesmütter. In die Wohnung nebenan zieht bald eine Kindergartengruppe aus St. Bruno. Vom Kreisjugendamt gab es einen Zuschuss für die Inneneinrichtung. "Jetzt fehlen nur noch die Kinderbettchen. Wir behelfen uns mit Reisebettchen", erzählt Diana Ahler. Das tut dem guten Mittagsschlaf keinen Abbruch, wie die beiden feststellten: "Das läuft viel besser als gedacht", bilanzieren sie.

Von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet
Um 7.30 Uhr können die Kinder kommen, bis 17 Uhr ist die "Krümelkiste" offen. Ein langer Tag für die Tagesmütter. Dennoch: "Es ist jetzt entspannter, nach Hause zu kommen", erzählt Birgit Buß. Kein Aufräumen mehr im heimischen Wohnzimmer... Beide müssen lachen: Ihre Männer haben sich ganz schön "'was gefallen lassen", loben sie. Diana Ahler und Birgit Buß legen Wert auf einen familiären Alltag. "Wir kochen selbst", betont Diana Ahler. Alle sitzen dann gemeinsam am Tisch und essen. Fünf Kinder sind eigentlich immer da, im Höchstfall sind es neun. Befinden sie sich im Wettbewerb zum Kindergarten? "Nein", sagen die beiden. Die Eltern könnten entscheiden, "und vor allem: Der Bedarf ist ja da", betont Diana Ahler. "Wir haben auch schon schwangere Frauen in der Warteliste."

[Fachbereich Kindertagespflege]


Für einen guten Start ins Leben

(Foto aus WN)
(Foto aus WN)

03. Juni 2013 (Westfälische Nachrichten)

Gronau - Manchmal werden die Geburt eines Kindes und die damit verbundene Elternschaft als Belastung empfunden. Vielleicht, weil die Mutter selbst noch ein Kind ist, es finanzielle oder gesundheitliche Probleme gibt. Dann ist es gut, wenn der jungen Familie jemand zur Seite steht.

Von schwangeren Frauen heißt es auch sie sind „in guter Hoffnung“. Eine Geburt wird als „freudiges Ereignis“ gefeiert. Kinder werden in unserer Gesellschaft in der Regel als Geschenk verstanden – und mit Geschenken und guten Wünschen im Leben begrüßt. Manchmal werden die Geburt eines Kindes und die damit verbundene Elternschaft aber auch als Belastung empfunden. Vielleicht, weil die Mutter selbst noch ein Kind ist, es finanzielle oder gesundheitliche Probleme gibt. Dann ist es gut, wenn der jungen Familie jemand zur Seite steht.

Hier kommen die „Frühen Hilfen“ ins Spiel. Ein noch recht junges Angebot im Leistungskatalog des Jugendamts, das mit dem Bundeskinderschutzgesetz im vergangenen Jahr dort verankert wurde.

„Gronau war diesbezüglich aber schon vorher gut aufgestellt, auch wenn manches der Angebote in der Stadt vielleicht noch nicht so bekannt ist“, sagt Jugendamtsleiterin Doris Ströing.

Und auch bei den bekannten Angeboten ist vielen Bürgern vielleicht nicht klar, dass das Jugendamt dahinter steht. Denn die „Frühen Hilfen“ sind hier vor allem bei freien Trägern angesiedelt, bei der Diakonie und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). „Und was nicht selbstverständlich ist, diese Träger ziehen an einem Strang“, lobt Ströing.

Hinter dem Begriff „Frühe Hilfen“ steht ein ganzes Bündel von Unterstützungs- und Beratungsangeboten für Schwangere und junge Familien. Das heißt aber nicht, dass neben jedes Neugeborene eine Sozialpädagogin gestellt werden soll. Im Gegenteil: „Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass jeder Mensch Verantwortung übernehmen kann“, erklärt Joachim Erdmann, Vorstand des Diakonischen Werks des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken. Insofern sei der Begriff „Frühe Hilfen“ auch bewusst doppeldeutig: Es geht nicht nur darum, dass die Hilfe ganz früh im Leben eines Kindes ansetzt, sondern auch darum, dass sie möglichst früh – am allerbesten schon vorbeugend – eine Wirkung entfaltet.

Zwei, die solche Hilfen anbieten, sind die Sozialpädagoginnen Claudia Mersmann und Ulrike Terhaar. Gemeinsam mit einer Familienhebamme bilden sie das Team des SkF-Projekts „Morgensonne“. Mit der Einwilligung der Betroffenen werden sie zum Beispiel von Ärzten oder Hebammen auf Probleme in Familien hingewiesen. Dann nehmen sie Kontakt zu den Familien auf, lernen sie kennen, klären, was für Schwierigkeiten es gibt und wie diese gelöst werden könnten.

Ein wichtiger Gedanke bei den „Frühen Hilfen“ ist die Vernetzung aller, die mit jungen Familien, Neugeborenen und ihren Eltern Kontakt haben. Denn ein engmaschiges Netz bietet die beste Gewähr dafür, dass möglichst kein Kind durch die Maschen fällt. Dabei darf man sich dieses Netz durchaus so vorstellen wie das im Zirkus: Es wird aufgespannt, wenn Akrobaten durch die Luft wirbeln, aber zum Einsatz kommt es nur, wenn einer abstürzt.

Und Situationen, in denen ein Kind durch die Maschen zu fallen droht, haben zum Glück Seltenheitswert, betonen die Vertreter der Diakonie und vom SkF unisono. Dazu kann natürlich auch jeder einzelne beitragen, denn wo Nachbarn, Verwandte und Freunde helfen, wird keine Hilfe „von Amts wegen“ benötigt.

[Fachbereich Frühe Hilfen]


| 1 | 2 | 3 |